Sehr geehrte BVfK-Mitglieder,
die (Auto)Welt kommt nicht zur Ruhe, das Jahr 2017 beginnt, so wie das alte geendet hat:
Ein VW Manager muss in Südkorea, der Heimat des Autokonzerns (Hyundai), der lt. WELT (18. Februar 2015) "Volkswagen ins Visier nimmt" ins Gefängnis, das Landgericht Regensburg beschert einem VW-Kunden den kostenlosen Tausch Neu gegen Alt, sowie kostenlose Nutzung für fast zwei Jahre, die Hälfte der Automanager glaubt nicht mehr an die Zukunft des Diesels, ein deutscher Lackieranlagen Hersteller verliert einen Großauftrag, da Ford dem twitternden Trump gefolgt ist und nun kein Werk mehr in Mexiko bauen will und last, but not least hat Putin –wen wundert´s?-offensichtlich den amerikanischen Wahlkampf manipuliert.
Wie soll das weitergehen und welche Auswirkungen hat das auf den Autohandel? Kommt die Welt zur Ruhe, bricht alles zusammen, oder stehen wir am Anfang einer Revolution, bei der Kaltblütigkeit und Dreistheit mehr von dem digitalen Turboeffekt profitieren, als die Tugenden des ehrbaren Kaufmanns?
Der BVfK hat keinen bedeutenden Einfluss auf die große Politik sondern vornhemlich die Aufgabe, diese hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Kfz-Handel zu beobachten, Rückschlüsse zu ziehen, Maßnahmen zu ergreifen und Empfehlungen auszusprechen, die den Mitgliedern kurz-, mittel- und langfristig helfen und/oder vor Schaden bewahren.
Eines ist klar: Nicht nur der BVfK selbst, sondern auch das Spektrum der Verbandsaufgaben ist in den fast 17 Jahren seit Gründung enorm gewachsen. Die Hyundai-Affäre ist ein Beispiel dafür, dass wir uns auch mit der Weltwirtschaft beschäftigen müssen und in gewisser Weise auch Teil davon geworden sind.
Es gibt übrigens Fachleute mit europa-, wenn nicht sogar weltweiter Perspektive über den freien Handel, die meinen, dass bei Hyundai bald einige Köpfe rollen. Die BVfK-Juristen meinen, dass dann diejenigen Händler froh sein können, die nicht ohne qualifizierte juristische und strategische Beratung eine Unterlassungsverpflichtungserklärung ohne Vorbehaltsklausel unterschrieben haben.
Bei all dem Globalen dürfen wir allerdings auch nicht den Blick für die Kleinigkeiten verlieren. Es geht weiter um die Bekämpfung des Imageschadens, der u.a. durch Tachomanipulation oder unseriöse Lockvogelanbieter hervorgerufen wird, Lobbyarbeit gegen eine unternehmerfeindliche Gesetzgebung und Rechtsprechung und, was ganz wichtig ist, die Verbesserung der Rahmenbedingungen durch Kooperationen und Speziallösungen für BVfK-Mitglieder.
Vieles bündelt sich im Projekt BVfK-DIGITAL, an welchem wir kontinuierlich und mit Hochdruck arbeiten. In Kürze werden wir über den Stand der Entwicklung berichten.
All dies leistet Ihr großartiges und wieder einmal gewachsenes BVfK-Team bei stabilen Mitgliedsbeiträgen, die übrigens in 17 Jahren nur zweimal erhöht wurden! Wie wertvoll partnerschaftliche Verlässlichkeit ist, spüren wir etwa gerade wieder einmal an einem Negativbeispiel:
„Bei bisher im Schnitt eingestellten 30 Fahrzeugen für 249,99 EUR ( brutto 297,48 EUR) muss ich nun, wenn ich die bisherigen Leistungen z.B. mit autoact behalten will 387,49 EUR (brutto 461,11 EUR) bezahlen. Das ist eine Preiserhöhung von genau 55%! Ausnutzen von Marktmacht und Abzocke – anders kann ich das nicht bezeichnen…“
berichtet ein frustriertes BVfK-Mitglied und befürchtet nicht als Einziger Konsequenzen zu Lasten von Autoscout24:
„..Wenn die Preise weiter erhöht werden, wird sich der eine oder andere Kunde, der bisher seine Fahrzeuge bei mobile und autoscout geschaltet hatte aus Kostengründen für eine der beiden Börsen entscheiden. Und weil nach meiner Erfahrung immer noch deutlich mehr Interessenten über mobile kommen, könnte das dann mobile sein…“
Da hat er vermutlich Recht und beschreibt, wir anspruchsvoll die Aufgabe ist, der wir uns jeden Tag stellen:
Alles Gute für Ihren Autohandel!
Ihr
Ansgar Klein
Geschäftsführender Vorstand
Bundesverband freier Kfz-Händler BVfK e.V.
Feedback immer gerne direkt an vorstand@bvfk.de